Der Meeresspiegel gibt das Höhenniveau der Wasseroberfläche des Meeres zu einem bestimmten Zeitpunkt oder im Schnitt über einen längeren Zeitraum hinweg an. Der zu einer gewissen Zeit gemessene Pegel unterliegt je nach Ort und äußeren Gegebenheiten starken Schwankungen: Ebbe, Flut, Wind, Wellen und Meeresströmungen beeinflussen den Wasserstand. So kann es vorkommen, dass der Meeresspiegel an der Küste sogar höher ist als auf dem offenen Meer.
Die Gezeiten wie Ebbe und Flut sind in Deutschland besonders stark an der Nordseeküste zu beobachten. Sie entstehen, da die Anziehungskraft des Mondes auf die Weltmeere wirkt. Auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde sorgt dieser im Meer an einem Punkt für einen Flutberg - also für einen Anstieg des Meerwassers. Auf der dem Mond abgewandten Seite lässt die Fliehkraft der Erde wiederum einen zweiten Flutberg entstehen. So kommt es, dass Ebbe und Flut im Lauf eines Tages zwei Mal, also rund alle 12 Stunden, wechseln und den lokalen Meeresspiegel verändern.
Hinzu kommen weitere Faktoren, die den Meeresspiegel beeinflussen: Warmes Wasser dehnt sich stärker aus als kaltes Wasser. Daher ist der Meeresspiegel bei warmem Meerwasser entsprechend höher. Zudem verfügt salziges Wasser über eine höhere Dichte. Somit ist der Meeresspiegel bei salzigerem Gewässer entsprechend niedriger als bei Meerwasser mit geringerem Salzgehalt. Auch die je nach Ort unterschiedlich große Erdanziehung spielt eine Rolle: Vor Indiens Küste ist das Magma im Erdmantel besonders heiß und verfügt über eine geringere Dichte. Dadurch übt die Erde eine geringere Anziehung auf das Meer aus. In der Folge wird das Meerwasser zu anderen Orten mit höherer Anziehungskraft hingezogen und es entsteht vor Indiens Küste eine regelrechte Delle im Meeresspiegel.