Aurich/Oldenburg. Um den Ausbau der Windenergie an Land voranzubringen, streben die Aloys Wobben Stiftung, Alleingesellschafterin des Auricher Windenergieanlagenherstellers ENERCON, und der Oldenburger Energiedienstleister EWE die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens an. Ziel der Partnerschaft ist es, den Anteil erneuerbarer Energien sektorenübergreifend signifikant und dauerhaft zu erhöhen. Wie Vertreter von EWE und Aloys Wobben Stiftung nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung gemeinsam mitteilten, soll das Gemeinschaftsunternehmen die von beiden Partnern eingebrachten Bestandswindparks und Projektpipelines bewirtschaften. Gemeinsam will man national sowie international weiteres Wachstum generieren und die resultierenden energiewirtschaftlichen Chancen nutzen.
„Bei einem Zustandekommen kann sich ENERCON künftig im Wesentlichen auf die Kernkompetenzen in den Bereichen Entwicklung und Bau sowie Vertrieb und Service von Windenergieanlagen konzentrieren“, stellt Heiko Janssen, Vorstandsvorsitzender der Aloys Wobben Stiftung klar. „Das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit EWE ist für die Aloys Wobben Stiftung damit ein wichtiger Baustein für die bereits laufende Neuausrichtung der ENERCON-Gruppe und bietet gute Chancen, den Wert von Bestand und Projektpipeline gemeinsam mit einem regionalen Partner weiter zu entwickeln“, so Janssen. Die ENERCON-Gruppe verbinde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Zielrichtung, die zusammen geschaffenen Ressourcen insbesondere für die Neuausrichtung ENERCONs im Anlagengeschäft zu nutzen.„Wir teilen mit der Aloys Wobben Stiftung die gemeinsame Vision einer auf erneuerbaren Energien basierenden, klimafreundlichen Energieversorgung. Für EWE ist der Ausbau der Windenergie aus diesem Grund ein zentrales strategisches Wachstumsfeld“, erläutert Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Beide Unternehmen seien stark im Nordwesten verwurzelt, zählten zu den Pionieren der Windenergienutzung in Deutschland und stünden bereits seit einigen Jahren immer wieder im guten Austausch über mögliche Innovationen und Kooperationsmöglichkeiten. „Die gemeinsame Kraft und Erfahrung zugunsten einer klimafreundlichen Energiezukunft für die Menschen in der Region zu bündeln, ist daher ein naheliegender und sinnvoller Schritt“, so Dohler. Zudem stehe die geplante Partnerschaft – nach der Gründung der Glasfaser-Nordwest mit der Deutschen Telekom im Januar 2020 – im Einklang mit der Strategie, großangelegte Infrastrukturprojekte nach Möglichkeit mit starken Partnern umzusetzen.
Das Gemeinschaftsunternehmen würde nach jetzigem Stand rund 2.500 Megawatt (MW) aus Bestandsanlagen sowie eine Projektpipeline von ca. 2.300 MW umfassen. Geplant ist, dass beide Partner zu gleichen Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sind. Die unternehmerische Führung liegt bei EWE, den Vorsitz des Aufsichtsrates stellt die Aloys Wobben Stiftung. Ziel ist es, die Gespräche über die weiteren Details der Kooperation im Laufe des Jahres abzuschließen.