Premiere in der Wasserstoffwirtschaft – erste unterirdische Speicherung von reinem Wasserstoff
Nach dem Bau sowie allen notwendigen Testverfahren steht eine Premiere in der Wasserstoffwirtschaft an: Erstmals wird dann in Rüdersdorf 100 Prozent reiner Wasserstoff unterirdisch in einer Kaverne gelagert. Das Investitionsvolumen des Projektes beläuft sich auf knapp zehn Millionen Euro – vier Millionen davon sind EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe erhalten EWE und das DLR Institut für Vernetzte Energiesysteme im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Förderung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die erste Befüllung der Anlage soll zum Jahresende 2023 erfolgen.
Wichtiger Meilenstein erreicht – Dichtheit der Leitung nachgewiesen
Im September 2022 wurde die Dichtheit der Zuleitung für den in rund 1.000 Metern liegenden Speicherhohlraum nachgewiesen. Für den Testlauf wurde bereits Wasserstoff verwendet. Mit diesem Nachweis kommt das Projekt der sicheren Speicherung des neuen Energieträgers einen Schritt näher. Als nächster Schritt steht im Projektverlauf nun die Aussolung des unterirdischen Salzstocks an. Zunächst aber müssen entsprechende oberirdische Anlagen für den Prozess aufgebaut werden. Dies beginnt nun, im November 2022 startet dann das Ausspülen des Salzstocks.
Erkenntnisse auf großtechnische Anwendungen übertragbar
EWE erwartet mittelfristig erste Erkenntnisse, wie sich die Speicherung auf die Reinheit des Wasserstoffs auswirkt und wie die Einbindung von Wasserstoff in das deutsche Energiesystem gelingen kann.
Der Test in Rüdersdorf ist auf die Nutzung von Wasserstoff für die Mobilität ausgelegt und legt großes Augenmerk darauf, wie sich die Lagerung auf die Qualität des Wasserstoffs auswirkt. Vor dem Einsatz im Schwerlastverkehr durchläuft er eine Trocknungsanlage, um die Feuchtigkeit aus der Lagerung zu entfernen.
Die Erkenntnisse, die die kleine Forschungskaverne liefert, sollen problemlos auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen übertragbar sein. Ziel ist es, zukünftig Kavernen von 500.000 Kubikmetern zur großtechnischen Wasserstoffspeicherung zu nutzen.