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Korallenbleiche

Korallen bilden eines der wichtigsten Ökosysteme und sind wahre Helden der Ozeane. Durch den Klimawandel steht es allerdings sehr schlecht um die Koralle – die Korallenbleiche breitet sich immer schneller was. Wir erklären den Bleichprozess sowie die Ursachen und Folgen.

Dabei sind Korallen unverzichtbar und eines der wichtigsten Ökosysteme des Planeten. In bunten Farben und unterschiedlichen Formen stellen sie den Lebensraum für unzählige Meerestiere dar. Aber auch für uns Menschen übernehmen Korallen sehr wichtige Aufgaben.

Was sind Korallen eigentlich?

Bild einer Koralle

Es mag verwunderlich klingen, aber Korallen sind in Kolonien lebende Tiere. Lange Zeit wurden sie für Pflanzen oder Steine gehalten, erst Mitte des 18. Jahrhunderts erlangte die Koralle den Status eines Tieres. Seitdem ist sie Teil der Familie der Nesseltiere. Der natürliche Lebensraum von Korallen ist ausschließlich das Meer. 

Die Artenvielfalt der Korallen ist riesig, bekannte Vertreter sind Steinkorallen und Weichkorallen, wobei sich deutlich unterscheiden. Während Steinkorallen das typische Kalkskelett besitzen, haben Weichkorallen ein schnelleres Wachstumstempo.

Von einem Korallenriff wird gesprochen, wenn unterschiedliche Korallenarten gemeinsam ein Ökosystem bilden. Dadurch entsteht ein Lebensraum für Tausende von Fischarten, Schalentiere und Pflanzen. Eine wichtige Rolle in diesem Ökosystem spielen diverse Algenarten.

Was ist die Korallenbleiche?

Im Zuge der Korallenbleiche verlieren Korallen, teilweise ganze Riffe, ihre Farbpracht. Für die bunten Farben der Korallen sind spezielle Algen verantwortlich, so genannte Zooxanthellen. Diese stehen im direkten Stoffwechsel mit den Polypen der Korallen. Photosynthese ist hier der Schlüssel für das Zusammenleben von Korallen und Algen: Durch das Sonnenlicht wachsen und leben Algen auf der Koralle, welche diese wiederum mit unterschiedlichen Nährstoffen wie Glukose oder Aminosäuren versorgen.

Zum Überleben brauchen Korallen eine konstante Umgebung, also gleiche Temperaturen und Lichtverhältnisse sowie die bereits angesprochene Bevölkerung durch Algen wie die Zooxanthellen. Ändern sich diese Faktoren über einen längeren Zeitraum, stößt die Koralle ihre Algen ab und verliert ihre Farbpracht. Reguliert sich die Umgebung nach dem Farbverlust der Koralle nicht mehr, stirbt sie und damit auch ein Teil des Ökosystems. In der Wissenschaft wird oftmals von oxidativem Stress gesprochen, welche Korallen durch eine nachhaltige Veränderung ihrer Umgebung erleiden. Erreicht das Ökosystem jedoch wieder konstante Verhältnisse, können sich Algen erneut ansiedeln. Die Koralle überlebt und gewinnt erneut ihre Farbpracht.

Ursachen für die Korallenbleiche

Eine der Hauptursachen ist die anhaltende Erderwärmung aufgrund des Klimawandels. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche globale Wassertemperatur rund 0,62 °C über dem Vergleichszeitraum von 1951 bis 1980 (Quelle: NASA). Seit Beginn der Wetteraufzeichnung liegen die fünf heißesten Jahre im Zeitraum 2015 bis 2020. Durch die deutlich wärmeren Gewässer kommt es zu einer Versauerung der Meere. Konkret heißt dies, dass der pH-Wert des Meerwassers abnimmt, was wiederrum zu einem höheren Säuregehalt führt. Grund für die Versauerung ist eine höhere Aufnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Luft in den Ozeanen.

iWusstest du eigentlich, dass es in Marokko derzeit ein Forschungsprojekt gibt, bei dem Algen als Speicher für Kohlenstoffdioxid eingesetzt werden?
An der marokkanischen Küste sollen riesige Algenfarmen entstehen, welche CO2 aus der Luft abscheiden. Mehr Informationen hierzu finden sich auf der Website von Brilliant Planet. 

Der schwankende pH-Wert führt zu einer Veränderung der Umgebungskonstanten in den Korallenriffen und löst das Phänomen der Korallenbleiche aus. Zwei bekannte Ereignisse sind das Sterben der Korallen im Great Barriere Reef in Australien sowie das großflächige Ausbleichen von Korallenriffen während der El-Nino-Phase rund um die Malediven. Ein massives Sterben von Korallen hat dabei fatale Auswirkungen und Folgen auf unterschiedliche Bereiche. 

Folgen der Korallenbleiche

Folgen der Korallenbleiche um die Malediven

Es ist sinnvoll, an dieser Stelle noch einmal auf die Funktionen von gesunden Korallenriffen zu schauen. Im besten Fall sind diese Wasserfilter, Gleichgewichtsanker für ihre Umgebung, Nahrungsquelle und Lebensraum für unzählige Meeresbewohner, aber auch Lebensgrundlage für Fischer und die Touristik. Auch als natürlicher Wellenbrecher schützen Korallenriffe unsere Küsten.

Sterben Korallen großflächig ab oder sogar aus, hat dies viele negative Folgen. Ganze Ökosysteme und Nahrungsketten ständen möglicherweise vor dem Aus. Dutzende Tierarten würden nach und nach verschwinden, eines der wichtigsten Ökosysteme könnt kollabieren. 

Gleichzeitig ergeben sich auch negative Auswirkungen für den Menschen auf dem Korallensterben. Wirtschaftliche Einnahmen gehen zurück und die Anzahl von Überschwemmungen könnten merklich ansteigen. Aus diesen und vielen weiteren Gründen sollten die noch bestehenden Korallenriffe geschützt werden, nicht zuletzt da sie eine wichtige Rolle für den Klimaschutz spielen können.

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