Oldenburg/Westerstede, 14. Dezember 2023. Im Bauprojekt EWE-Zukunftsleitung wurde heute die letzte von rund 5.000 Schweißnähten der Gasanbindung Wilhelmshaven-Leer (GWL) in der Nähe der Stadt Westerstede hergestellt. Damit ist die Pipeline, die zunächst regasifiziertes LNG und mittelfristig grünen Wasserstoff transportieren soll, technisch fertiggestellt und kann Anfang 2024 in Betrieb gehen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies freut sich über die planmäßige und zügige Fertigstellung der Pipeline: „Die letzte Schweißnaht markiert einen bedeutenden Meilenstein. Alle Beteiligten können heute unheimlich stolz darauf sein, was hier gemeinsam in neuer Deutschlandgeschwindigkeit geschaffen wurde: unsere Zukunftsleitung. Wir haben Wort gehalten und die Pipeline bis zum Jahreswechsel fertiggestellt. Damit sichern wir die Versorgungssicherheit von über vier Millionen Haushalten. In Stufe eins transportieren wir regasifiziertes Flüssiggas und ebnen den Weg für Stufe zwei, den Transport von grünem Wasserstoff über diese Leitung. Niedersachsen stärkt damit seine Position als Drehscheibe für Energie für ganz Deutschland. Die neue Leitung ist nicht nur ein essenzieller Baustein für die Energiesicherheit Deutschlands, sondern auch für eine nachhaltige, resiliente und auf Dauer bezahlbare Energieversorgung. Das brauchen wir zwingend für den Erfolg der Transformation unserer Wirtschaft. Wir bleiben bei unserem klaren Ziel: Durch den Aufbau dieser Energieinfrastruktur schaffen wir die Grundlage für neue Wertschöpfung und gute, hochqualifizierte Arbeitsplätze in Niedersachsen. Wir bauen hier gemeinsam an einem neuen Land."
EWE-Technikvorstand Dr. Urban Keussen betont die herausragende Bedeutung des erreichten Bauziels: „Dies ist ein bedeutender Meilenstein für unsere Zukunftsleitung. Wir können mit Stolz sagen, dass wir unser Versprechen gehalten haben, die Pipeline zum Jahreswechsel fertigzustellen. Mit enormem Einsatz wurde auf der Baustelle bis zuletzt hart gearbeitet, um heute die sogenannte ‚goldene Naht‘ zu setzen, die das Ende der Rohrbauarbeiten an der Pipeline markiert.“
Thorsten Soppa, Teilprojektleiter Bau, erklärt: „Rund 4.200 Rohre liegen jetzt zusammengeschweißt im Rohrgraben mit einer Gesamtlänge der Leitung von etwa 70 Kilometern. Auch die technische Abnahme der Gasleitung durch unabhängige Sachverständige ist erfolgt, sodass der Rohrleitungsbau und der technische Anlagebau nun abgeschlossen sind. Die Zukunftsleitung ist jetzt bereit Gas aufzunehmen.“
Voraussichtlich ab Anfang 2024 wird die Gasanbindung Wilhelmshaven-Leer Erdgas-Transportkapazitäten über die Betreiberin GTG Nord, den Ferngasnetzbetreiber im EWE-Konzern, am Gasmarkt bereitstellen können.
Dr. Tim Olbricht, Geschäftsführer GTG Nord, plant die Inbetriebnahme der Pipeline Anfang des neuen Jahres: „Wir freuen uns, dass die Leitung in dieser Rekordgeschwindigkeit von EWE NETZ fertiggestellt wurde und nun an uns übergeben werden kann. Wir gehen in Kürze in den Probebetrieb und planen, Anfang 2024 die Leitung am Kapazitätsmarkt zur Verfügung zu stellen.“
Nach der Inbetriebnahme werden noch Rest- und Rückbauarbeiten sowie Rekultivierungsmaßnahmen entlang der Trasse durchgeführt. Die Gasleitung, die von Wilhelmshaven zu den Erdgasspeichern im ostfriesischen Leer verläuft, dient der Versorgungssicherheit von über vier Millionen Haushalten. Zudem ist die Leitung bereits für den Transport von klimaneutralem Wasserstoff ausgelegt (H2-ready), dessen Transport über die Pipeline bereits ab 2027 denkbar ist.