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15.06.2020 - EWE AG

EWE setzt weiter konsequent auf Klimaschutz

• Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen
• Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung in Brandenburg vorangetrieben
• Stark gestiegene Nachfrage nach Stromspeichersystemen
• Gute Perspektiven für jungen Menschen in der Region

Strausberg, 15. Juni 2020. EWE hat das Geschäftsjahr 2019 trotz schwieriger Marktlage erfolgreich und innerhalb der Prognoseerwartung abgeschlossen: Das Operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (OEBIT) – die wesentliche Kennzahl für die operative Geschäftstätigkeit – lag mit 455,9 Mio. Euro um 20,9 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres (377,1 Mio. Euro). Im Frühjahr 2019 war EWE von einem OEBIT im Bereich von zehn bis 25 Prozent über dem Vorjahr ausgegangen. Das Konzernperiodenergebnis blieb aufgrund von Sondereffekten mit 127,5 Mio. Euro unter dem des Vorjahres (167,3 Mio. Euro). Der Umsatz konnte mit 5.659,3 Mio. Euro (5.617,1 Mio. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres stabil gehalten werden.

„Das Geschäftsjahr 2019 ist für EWE erfolgreich verlaufen“, fasste Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, bei der Jahrespressekonferenz der EWE-Region Brandenburg/Rügen in Strausberg zusammen. „Wir haben unsere Ergebnisziele in allen wesentlichen operativen Segmenten erreicht oder übererfüllt.“ Mit der Veräußerung der türkischen Gesellschaften im 1. Halbjahr und der Bekanntgabe des neuen strategischen Wachstumspartners Ardian im Dezember seien Transaktionen mit hoher strategischer Bedeutung für das Unternehmen erfolgreich umgesetzt worden, hob Dohler hervor. Gemeinsam mit den kommunalen Anteilseignern und dem Infrastrukturinvestor Ardian werde man nun das Wachstum von EWE in den strategischen Bereichen erneuerbare Energien, Telekommunikation, Netze, Energiedienstleistungen und Mobilität vorantreiben. „EWE richtet sich dafür gerade konsequent nach einer Geschäftsfeldlogik aus, damit wir die definierten Wachstumsfelder über die Grenzen verschiedener Konzerngesellschaften hinweg bestmöglich entwickeln können“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.

Coronavirus: Risikovorsorge und wirtschaftliche Auswirkungen
„Als Betreiber kritischer Infrastrukturen haben wir klare und teilweise weitreichende Entscheidungen zum Schutz unserer Beschäftigten und Kunden sowie zur Sicherung der Versorgung der Menschen mit Energie, Telekommunikation und Wasser getroffen“, schilderte Dohler den Umgang mit der Corona-Pandemie im EWE-Konzern. So habe man frühzeitig den Großteil der Beschäftigten ins Homeoffice geschickt, die Belegschaften der Netzleitstellen für Strom, Gas und Telekommunikation an unterschiedlichen Standorten separiert, die EWE-Shops geschlossen, jegliche Veranstaltungen abgesagt und Termine bei Kunden auf die Gefahrenabwehr und Sicherstellung der Versorgung reduziert. Der Konzernkrisenstab der EWE AG und die Krisenstäbe der einzelnen EWE-Gesellschaften seien seit Ende Februar durchgängig damit beschäftigt, die fortschreitende Gefährdungslage zu bewerten und erforderliche Maßnahmen schrittweise anzupassen. Für die Rückkehr in eine „neue Normalität“ wurde ein Stufenplan entwickelt, der sich am Takt der politischen Vorgaben orientiert. In einem ersten Schritt sind beispielsweise Umbaumaßnahmen zur Einhaltung von Hygienevorschriften und Abständen realisiert worden, so dass bereits seit Ende April sukzessive die meisten EWE Shops wieder geöffnet werden konnten. „Wir arbeiten sehr engagiert daran, dass sich unsere Kunden in dieser ansonsten von zahllosen Unwägbarkeiten geprägten Situation jederzeit auf uns verlassen können. Das ist auch Teil unserer unternehmerischen Verantwortung für die Region“, erläuterte Dohler.

Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen stellte Dohler fest: „EWE verfügt über eine sehr solide wirtschaftliche Basis, spürt die massiven Auswirkungen des aufgrund von Corona immer noch eingeschränkten Wirtschaftslebens im Umfeld mittlerweile aber sehr deutlich. Wir verzeichnen vertriebliche Nachteile durch den zeitweise sehr eingeschränkten Kontakt zu unseren Kunden, unser Handelsgeschäft leidet, weil die Produktion bei einigen Großkunden stark eingeschränkt ist und die für diese Kunden eingekauften Mengen an den Energiemärkten derzeit meist nur mit Verlust weiterverkauft werden können.“ EWE habe daher Vorkehrungen getroffen, um Liquidität im Unternehmen zu halten und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch in einer vielleicht länger anhaltenden Krise abzusichern. „Vor uns liegen große Anstrengungen, auf die wir uns mit Maßnahmen zur präventiven Stabilisierung unseres Geschäfts so gut es irgendwie geht vorbereiten“, erläuterte Dohler. Für den angestrebten Wachstumspfad bedeute dies nicht Stillstand oder Vollbremsung – jedoch werde man realistisch betrachtet auch nicht im ursprünglich geplanten Tempo vorankommen. Mit geplanten Investitionen von etwa 700 Mio. Euro pro Jahr will EWE zu einer zügigen wirtschaftlichen Erholung in der Region beitragen. „Das wichtigste ist jedoch, dass wir möglichst alle gesund bleiben – unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unser Unternehmen“, so Dohler.

Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
EWE sieht es als Unternehmensaufgabe, nachhaltige Ansätze und grüne Technologien voranzubringen und dafür zu sorgen, dass die Versorgung der Menschen mit Energie, Mobilität und Kommunikation sichergestellt wird. „Deshalb gestalten wir das Energiesystem der Zukunft bereits seit vielen Jahren aktiv mit und leisten unseren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele“, erläuterte Dohler. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit habe für EWE dabei traditionell einen sehr hohen Stellenwert. „Wir sind davon überzeugt, dass langfristig angelegter wirtschaftlicher Erfolg mit dem Erreichen ökologischer und sozialer Ziele einhergehen muss“, stellt der Vorstandsvorsitzende klar. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie würden die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen – in wirtschaftlicher, ökologischer, sozialer und politischer Hinsicht. „Wer aktuell auf die Reaktivierung der Wirtschaft blickt und meint, man könne sich Nachhaltigkeit, grüne Innovationen, Umwelt- und Klimaschutz dabei nicht leisten, ist auf dem Irrweg“, so Dohler. Im Gegenteil: „Beim Klimaschutz dürfen wir jetzt keinesfalls nachlassen und dürfen Ziele nicht leichtfertig aufgeben. Denn diese Pandemie zeigt uns, wie verwundbar unsere globalisierte Welt ist, wenn wir nicht konsequent und nachhaltig handeln. Klimaschutz geht einher mit Innovationen und ist daher eine große Chance für unsere Gesellschaft und speziell unsere Region mit ihren herausragenden Startvoraussetzungen. “

In Brandenburg engagiere sich EWE ebenfalls seit Jahren für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. „Für Kommunen und Unternehmen setzen wir hocheffiziente Technologien und Lösungen für die Wärmewende ein“, berichtete EWE-Generalbevollmächtigter Dr. Ulrich Müller. EWE setze dabei auf komplexe Technik im Kleinformat für eine klimafreundliche Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte, die auch den Wohnkomfort erhöht. „Zudem investieren wir in neue Blockheizkraftwerke (BHKW), die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen und damit den Energieeinsatz und CO2 reduzieren“, ergänzte Müller. Im Berichtszeitraum habe EWE die Modernisierung der Heizhäuser in Eberswalde, Fürstenwalde, Finowfurt und Seelow vorangetrieben, um sie auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Fünf neue BHKW-Motoren würden dafür aktuell vor Ort an die Wärme-, Erdgas- und Stromnetze angeschlossen. „Wir rechnen damit, dass die Motoren noch vor der Heizperiode in den Betrieb gehen können“, so Müller weiter. Geplant seien weitere Maßnahmen, zum Beispiel der Bau von zwei Biogas-BHKW im Auftrag der Stadtwerke Strausberg.

Die EWE-Tochter EWE NETZ investiert ebenfalls in die regionale Infrastruktur. Dazu gehören Netzanbindungen wie des Amazon-Logistikstandortes in Schönefeld sowie der Bau und der Betrieb von Biogas-Einspeiseanlagen. Über diese könne der Erdgasnetzbetreiber das in der Region erzeugte Bioerdgas ständig verfügbar machen und über das Netz transportieren. Insgesamt mache der Bioerdgas-Anteil im regionalen Netz aktuell bereits fünf Prozent aus. Es wird über sieben Anlagen in der Uckermark, in Märkisch-Oderland und auf Rügen ins Erdgasnetz gespeist. Eine weitere Anlage im Landkreis Oder-Spree sei gerade im Bau. „Das grüne Gas kann dann beispielsweise in der Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden“, so Müller. Diese hocheffiziente, gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung stelle Müller zufolge eine ideale Ergänzung zu den Erneuerbaren und damit einen verlässlichen Garanten für die Versorgungssicherheit dar. „Auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft ist der Ausbau der CO2-armen Technologie für uns ein wichtiger Baustein.“

Perspektiven für junge Menschen
Um neben 14.000 Kilometer Erdgasnetz in Brandenburg/Rügen auch die komplexen Einspeiseanlagen künftig bauen und betreiben zu können, ist das Unternehmen auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen. „Der Generationenwechsel in der Region ist in vollem Gange“, so Müller weiter. Daher habe EWE NETZ seine Ausbildungsmöglichkeiten vor drei Jahren erweitert. Neben der zentralen Ausbildung am Unternehmenssitz in Oldenburg bildet EWE NETZ zusätzlich auch in Brandenburg aus. „Inzwischen lernen hier vor Ort zwölf junge Menschen den Beruf des Anlagenmechanikers, im August starten drei weitere in ihre Ausbildung und auch im kommenden Jahr stellen wir vier Auszubildende ein“, wirbt Müller. Der erste Jahrgang beende noch im Juli auf Grund hervorragender Leistungen vorzeitig die Ausbildung. Das sei Müller zufolge ein Zeichen für die Qualität des praktischen Lernens und der guten betrieblichen Einbindung während der Ausbildungszeit.

Klimafreundliche Energie und Lösungen für Zuhause

Der Energievertrieb sei auch in der Region Brandenburg/Rügen beeinflusst vom anhaltend intensiven Wettbewerb. Eine leicht sinkende Erdgaskundenanzahl (111.000 im Geschäftsjahr 2019; 116.500 im Vorjahr) stehe einer kontinuierlich steigenden Stromkundenanzahl (47.000 im Geschäftsjahr 2019; 43.500 im Vorjahr) gegenüber. Dabei sei deutlich, dass immer mehr Privatkunden auf klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen setzen. Etwa 60 Prozent der Haushalte beziehen grünen Strom von EWE, rund 35 Prozent der Kunden beliefere EWE mit CO2-neutralem Erdgas. Noch deutlicher würde der Trend im Dienstleistungsbereich. EWE verzeichne in der Region Brandenburg/Rügen eine stark gestiegene Nachfrage nach Unterstützung bei der Selbstversorgung mit Photovoltaikanlagen in Kombination mit Stromspeichersystemen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 40 verkauften Anlagen hat EWE in 2019 bereits 100 Anlagen installiert. Insgesamt setzen bereits rund 300 Haushalte aus der Region mit Unterstützung von EWE auf eine eigene ökologische Stromerzeugung.

Ansprechpartner
Foto von Pressesprecherin Nadine Auras
Nadine Auras Pressesprecherin

+49-3341-382-103 nadine.auras@ewe.de

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