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24.01.2025 - EWE AG

Energie-Gipfel: Dohler plädiert für mehr Pragmatismus

Energiebranche blickt in Berlin auf aktuelle Herausforderungen – zeigt sich dabei aber konstruktiv und kämpferisch.

EWE-CEO Stefan Dohler beim Handelsblatt-Energiegipfel © Dietmar Gust
Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG

Unter dem Motto „Raus aus dem Krisenmodus: wie die Energiewende zum Erfolg wird“ trafen sich in dieser Woche Politik und Energiebranche zum jährlichen Handelsblatt Energie-Gipfel in Berlin. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte dort unter dem Eindruck erster klimapolitischer Hiobsbotschaften aus den USA die Notwendigkeit, die Energiewende trotz aktueller Krisen weiter aktiv zu gestalten. Die damit verbundenen Investitionen in erneuerbare Energien und den Hochlauf der Wasserstoffindustrie seien essenziell für die zu-künftige Wertschöpfung im Land.

EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler diskutierte gemeinsam mit Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung Klimawirtschaft, und Dr. Christian Hartel, CEO der Wacker Chemie AG, über Strategien und Herausforderungen für eine klimaneutrale Industrie. Dohler verdeutlichte am Beispiel des geplanten Elektrolyseurs in Emden, dass aktuelle EU-Vorgaben die Produktion von grünem Wasserstoff deutlich verteuern. Der Strombezug für die Elektrolyse müsse laut EU-Regularien komplexe Kriterien erfüllen, was die Kosten um etwa drei Euro pro Kilogramm Wasserstoff erhöhe – ohne erkennbaren ökologischen Mehrwert.

„Wir würden den Strom für die Elektrolyse gerne am Spotmarkt beziehen, weil wir an einem Netzknotenpunkt mit hoher regenerativer Einspeisung liegen und zu Zeiten, in denen dort Erzeugung abgeregelt werden müsste, den dann günstigen Strom gut nutzen könnten“, erläuterte Dohler. Der Standort Emden bietet mit hoher regenerativer Einspeisung ideale Voraussetzungen, um überschüssigen Grünstrom effizient zu nutzen. Über eine stündliche CO₂-Bilanzierung ließe sich die Nachhaltigkeit des Prozesses nachweisen. Doch aktuelle Regularien behinderten diese pragmatische Lösung, die für niedrigere Betriebskosten und eine schnellere Skalierung der Wasserstoffindustrie sorgen würde.

Dohler forderte zudem, den Fokus auf schnelle und effektive CO₂-Einsparungen in den kommenden Jahren zu legen, bevor aufwendige Maßnahmen für die letzten Prozent umgesetzt werden. „Um den komplizierten und teuren Rest können wir uns dann mit ausreichend zeitlichem Vorlauf und unter Nutzung technischer Innovation kümmern“, so Dohler unter dem Applaus des Publikums.

Trotz der Herausforderungen zeigte sich der Gipfel von einer konstruktiven und motivierten Grundstimmung geprägt. Motivation ist bei den Konferenzteilnehmenden das vorherrschende Gefühl im Hinblick auf die Energiewende.

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