Oldenburg, Bremen, 6. Juli 2022. Jetzt ist es gewiss: HyBit wird Realität. Es gilt als eines der bislang größten industriellen Wasserstoffprojekte dieser Art in Deutschland und Europa und ist ein Gemeinschaftsprojekt von EWE, swb und ArcelorMittal Bremen. Die für das Projekt zuständige Bremer Wasserstoff GmbH hat jetzt einen Millionenauftrag vergeben für den Bau des „HyBit-Herzstücks“ – eine zehn Megawatt Elektrolyseanlage zur Wasserstofferzeugung am Kraftwerksstandort Bremen Mittelsbüren. Beauftragt wurde damit die Rostocker Wasserstoffsystemintegrator APEX GROUP, und der entsprechende Vertrag wurde dazu jetzt unterzeichnet. Zudem hat die Bremer Wasserstoff GmbH gerade einen Wasserstoffliefervertrag mit ArcelorMittal Bremen geschlossen.
HyBit steht für Hydrogen for Bremens industrial transformation und markiert den Einstieg in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Bremen. Ziel von HyBit ist es, am swb-Kraftwerksstandort Bremen Mittelsbüren durch den Elektrolyseur mittels Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen. Genutzt wird dieser für die Roheisenerzeugung und die Verarbeitung im Stahlwerk von Arcelor Mittal sowie für zukünftige Mobilitätsanwendungen. Dadurch werden Tonnen von CO2-Mengen eingespart. Die Anlage soll im Jahr 2024 in Betrieb gehen. Das Projekt Hybit umfasst ein Investitionsvolumen von über 20 Millionen Euro. Zehn Millionen davon sind eine Förderung des Landes Bremen. „Nach der Übergabe des Förderbescheids im Dezember ist die gelungene Auftragsvergabe heute ein wichtiger Meilenstein für Klimaschutz in Bremen und die Sicherung der industriellen Beschäftigung. HyBit ist der Auftakt und der Impuls für die Entwicklung als Wasserstoffstandort und die Transformation der Stahlherstellung. Mich freut es besonders, dass dieses Projekt trotz der globalen krisenhaften Entwicklungen entschlossen umgesetzt wird. Bremen wird mit HyBit ein neuer Standort auf der Landkarte für die Erzeugung von Wasserstoff und von grünem Stahl“, so Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt.
„Mit der Unterzeichnung der Verträge ist nun der Grundstein gelegt, ein deutsches Wasserstoffvorzeigeprojekt Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt Dr. Timo di Nardo, neben Dr. Thomas Kalkau einer der beiden Geschäftsführer der Bremer Wasserstoff GmbH, an der EWE und swb zu je 50 Prozent beteiligt sind. „Dem Projekt kommt gerade in dieser Zeit, in der vor dem Hintergrund der weltpolitischen Energieversorgung die Bemühungen nach mehr Energieunabhängigkeit auf Hochtouren laufen, eine besondere Bedeutung zu“, ergänzt Thomas Kalkau.
„Es zählt zur APEX-Vision, grünen Wasserstoff konkurrenzfähig und flächendeckend für alle Menschen verfügbar zu machen. Es freut uns deshalb ganz besonders, dass uns bei diesem Wasserstoffvorzeigeprojekt das Vertrauen geschenkt wird, erklärt APEX-CEO Peter Rößner.
„Der Bau der Elektrolyseanlage markiert den Startpunkt zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der Bremer Stahlproduktion und ist damit ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung von ArcelorMittal Bremen. Den ersten Wasserstoff werden wir in den bestehenden Anlagen einsetzen, in der nächsten Stufe wird der Einsatz neuer Produktionstechnologien folgen, damit wir bis Mitte der 30er Jahre klimaneutral Stahl in Bremen herstellen können“, sagt Reiner Blaschek, Vorsitzender des Vorstands ArcelorMittal Bremen.
Das Projekt HyBit zeige den großen Nutzen, den Wasserstoff mit Blick auf den Klimaschutz auch oder gerade in der industriellen Anwendung habe, so EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler. „Mit unserer Clean Hydrogen Coastline-Initiative und dem damit verbunden Aufbau von Großelektrolyseuren und der Umstellung von Kavernenspeichern sowie Pipelines auf Wasserstoff bereiten wir bereits den nächsten großen Schritt in Richtung großinfrastruktureller Wasserstoffwirtschaft vor.“
Auch swb-Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Köhne freut sich über „diesen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Realisierung eines wegweisenden Vorhabens“. „Gemeinsam arbeiten wir mit diesem Projekt jetzt ganz real an einem innovativen Baustein, um die CO2-Emissionen in Bremen zukünftig deutlich zu senken. Unsere Region nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich mitzugestalten ist unser Antrieb. Der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger wird dabei eine zentrale Rolle spielen.“