Cloppenburg, 4. Juli 2022. Am Donnerstagnachmittag drehte sich in Cloppenburg alles rund um Wasserstoffmobilität. Der Landkreis hatte gemeinsam mit Organisator EWE Fachpublikum zu einem Wasserstoff-Tag auf das Gelände der Berufsbildenden Schule Technik Cloppenburg eingeladen. Bereits am Vormittag hatten dort die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich über den grünen Energieträger zu informieren. Der Wasserstoff-Tag mit rund 90 Teilnehmenden über den Tag verteilt ist Teil einer Roadshow durch den Nordwesten, auf der der Energiedienstleister EWE und Fahrzeughersteller über Anwendungsmöglichkeiten des grünen Gases informieren.
Im Fokus verschiedener Vorträge stand die Wasserstoffmobilität mit entsprechender Infrastruktur und den Anwendungen im Last- und Individualverkehr sowie im ÖPNV. „Wasserstoff betriebene Linienbusse, Müllfahrzeuge und PKW klingen nach Zukunftsmusik, sie sind aber in der Gegenwart bereits im Einsatz“, erläutert André Engbrecht, EWE-Wasserstoffexperte, in einem Impulsreferat. Was es braucht, ist eine Infrastruktur für Erzeugung, Transport und Speicherung sowie Nutzer des grünen Wasserstoffs. Dafür macht sich der Energiedienstleister stark und engagiert sich im Nordwesten in zahlreichen Projekten entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Der Bau und der Betrieb von Tankstellen für die Wasserstoff betriebenen Elektrofahrzeuge, denn das sind Wasserstoff-Fahrzeuge, gehört genauso dazu wie der Bau von Elektrolyseuren wie in Huntorf, in denen Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, die beispielsweise nicht ins Stromnetz aufgenommen werden können,“ erläutert der EWE-Fachmann. Grüner Wasserstoff sei ein wichtiges Element für EWE auf dem Weg zur Klimaneutralität und hin zu mehr Unabhängigkeit in der Energiezukunft. „Der Weg dahin ist herausfordernd und ohne Fördergelder kaum machbar. Wir müssen und werden diesen Weg allerdings gehen, denn Wasserstoff ist unerlässlich für eine klimaneutrale Zukunft“, sagte André Engbrecht in Cloppenburg.
Neben der Wasserstoffmobilität auf der Straße hat EWE auch Wasserstoff-betriebene Züge im Blick. Aktuell wirbt EWE dafür, dass in wenigen Jahren Nahverkehrszüge mit Brennstoffzellenantrieb durch Cloppenburg rollen. Ob es so kommen wird, entscheidet die Landesregierung voraussichtlich Ende 2022.
Klimaschutz steht auch im Landkreis Cloppenburg oben auf der Agenda. „Mit vielfältigen Maßnahmen wie dem Bau von kommunalen Elektroladesäulen oder der Einführung eines digitalen Energiemanagements für unsere Liegenschaften setzen wir ein wichtiges Zeichen und engagieren uns vielfältig. Schließlich hängt die Zukunft unserer Region davon ab, wie wir den Folgen des Klimawandels begegnen,“ so Johann Wimberg, Landrat des Landkreises Cloppenburg zur Veranstaltung. Als einer der ersten Landkreise hatte Cloppenburg den Schulterschluss mit EWE vollzogen und im März eine gemeinsame Charta für den Klimaschutz unterzeichnet. Darin haben sich die Partner verpflichtet, Klimaschutzmaßnahmen konsequent umzusetzen, alle Aktivitäten zu bündeln und sie sichtbar zu machen. Der Wasserstoff-Tag sei eine weitere Aktivität, um zukunftsfähige Alternativen aufzuzeigen und für die Region ein Zeichen zu setzen. „Mit der Etablierung einer grünen Wasserstoffwirtschaft können wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2 leisten und zugleich die lokale Wirtschaft stärken und die Natur schützen. Das sind wir uns und zukünftigen Generationen schuldig. Und die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt einmal mehr, wie wichtig ein Umdenken in Sachen unabhängiger Energieversorgung und der Weg in Richtung Klimaneutralität sind“, bekräftigt Landrat Wimberg in einem Statement.
Im Rahmen des Wasserstoff-Tages in Cloppenburg einigten sich die Teilnehmer auf die Fortführung des Austauschs in einem Wasserstoff-Netzwerk. Landrat Wimberg unterstützt dieses Netzwerk: „Formate und Veranstaltungen dieser Art sind wichtig, denn nur gemeinsam können wir die Herausforderung der klimaneutralen Zukunft stemmen und Synergien nutzen.“