Essen/Oldenburg, 18. April 2023. Heute starten EWE, Mercedes-Benz, The Mobility House und die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) einen neunmonatigen Feldversuch im deutschlandweiten Mobilitätsprojekt „unIT-e² - Reallabor für vernetze Mobilität“ bei Wernsing Feinkost in Essen/Oldenburg. Im Rahmen von unIT-e² untersuchen die Partner die marktoptimierte und zugleich netzdienliche Ladung von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz in unterschiedlichen Anwendungsfällen. Mitarbeitende des Essener Unternehmens Wernsing Feinkost testen mit zehn vollelektrischen Fahrzeugen von Mercedes-Benz (EQA, EQB, EQC und EQS) die verschiedenen Ladekonzepte in ihrem Arbeitsalltag. Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, startete jetzt gemeinsam mit den Projektpartnern offiziell den Feldversuch.
Baustein für die Energiewende
Die Integration der Elektromobilität in das Energiesystem ist ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Energiewende und für die Transformation der Automobilbranche als Schlüsselindustrie in Deutschland. Ein intelligentes Zusammenspiel von Elektrofahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Energiesystem kann dazu beitragen, dass sowohl die Netzstabilität und Versorgungssicherheit erhöht und gleichzeitig möglichst viele erneuerbare Energien genutzt werden können.
Im Feldversuch der Flotte von Wernsing Feinkost werden daher in den kommenden Monaten Services für unidirektionales Laden entwickelt, mit dem Ziel das Energiesystem zu stabilisieren sowie die Energiekosten zu reduzieren. Bei der Entwicklung und Erprobung der Smart Charging Lösungen für Elektrofahrzeuge stehen insbesondere die Bereitstellung von Flexibilität am Energiemarkt und die Verschiebung von Ladevorgängen zur Entlastung des Stromnetzes im Fokus, wodurch ebenfalls CO2- Einspareffekte zu erwarten sind. In diesem Feldversuch werden Kundennutzen bzw. Kundenakzeptanz sowie Einspar- bzw. Erlöspotentiale ermittelt und bewertet.
Zu den konkreten Anwendungsfällen, die in den kommenden Monaten erprobt werden, gehören:
• die Leistungsvorgabe am Netzanschlusspunkt durch den Netzbetreiber bei auftretenden Netzengpässen.
• das markt-optimierte Laden bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Netzrestriktionen
• Lastverschiebung in Spitzenlastzeiten mit einem variablen Stromtarif inklusive Leistungspreis
unIT-e² mobilisiert die digitale Energiewende
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt unIT-e² hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität intelligent und sicher in bestehende und zukünftige Infrastrukturen zu integrieren, um der Transformation des Energiesystems gerecht zu werden. Insgesamt 29 Projektpartner aus den Bereichen Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft entwickeln deutschlandweit in vier Umsetzungsclustern zukunftsfähige Lösungen für interoperable Ladekonzepte von Elektrofahrzeugen. Im nordwestlichen Cluster Harmon-E, in dem der neunmonatige Feldversuch jetzt durchgeführt wird, steht das harmonische Zusammenspiel des Gesamtsystems im Fokus.
Weitere Informationen unter unit-e2.de/teilprojekte/harmon-e