Die Ursachen für das Bienensterben sind vielfältig. Die wohl bekannteste ist der Klimawandel. Plötzliche Temperaturwechsel, verschobene Blütephasen sowie lange Wärmeperioden durch den anhaltenden Temperaturanstieg sind nur einige Auswirkungen, die den Bienen zu schaffen machen. Diese extremen Wetterbedingungen, die auch mehr Unwetter und Stürme mit sich bringen, beeinflussen die Lebensbedingungen der Bienen sowie das Leben der Pflanzen stark. Manche Pflanzen sterben, andere blühen deutlich weniger oder gar nicht – dies ist gefährlich, weil Bienen diese Pflanzen als Nahrungsgrundlage benötigen. Auch die biologische Vielfalt im Tier- und Pflanzenreich wird durch die enormen Veränderungen sichtbar bedroht. Die Europäische Sumpfschildkröte, Küstenseeschwalbe, der Feldhamster und der Luchs stehen bereits auf der Roten Liste, der vom Aussterben bedrohten Tiere in Deutschland.
Doch nicht nur der Klimawandel ist die Ursache für das zahlreiche Bienensterben. Unsere moderne Landwirtschaft mit ihren Monokulturen führt ebenfalls dazu, dass Bienen keine ausgewogene Ernährung oder zu wenig Futter haben. Zum Beispiel ist der Mais, der für Biogasanlagen angebaut wird, zwar eine rentable Möglichkeit für Landwirte, bietet den Bienen jedoch keine Nahrung.
Auch Viren und Parasiten machen den Bienen zu schaffen. Vor allem die Varroamilben - kleine Parasiten, die Bienenstöcke befallen, den Bienen Flüssigkeit aus dem Körper saugen und zudem kleine Wunden durch den Biss hinterlassen. Dadurch sind die Bienen nicht nur geschwächt, sondern auch viel anfälliger für Viren. Die Varroamilbe überträgt auch selbst Viren, die bei Bienen zu Flügellähmungen und -verformungen führt.
Bienensterben
Bienen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Seit einigen Jahren lässt sich jedoch ein weltweites Bienensterben beobachten. Dies bringt zahlreiche Folgen mit sich und bedroht die biologische Vielfalt.
Was sind Ursachen für das Bienensterben?
Folgen des Aussterbens
Das Problem des Bienensterbens ist folglich, dass die Bienen es viel schwerer haben, Pflanzen zu bestäuben. Dies wirkt sich wiederum auf die Honigproduktion aus und führt dazu, dass immer mehr Pflanzen absterben. Viele der von uns häufig verzehrten Obst- und Gemüsesorten gehen damit auch zur Neige. Auch der damit verbundene Wirtschaftssektor rund um Agrarkultur und Landwirtschaft wird dies zunehmend zu spüren bekommen, denn Lebensmittel werden im Lauf der Zeit teurer.
Pflanzen sind also wichtiger, als wir denken: Sie wandeln das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um und verringern so den Treibhauseffekt. Auch sind ca. zwei Drittel aller Nutzpflanzen auf Bienen angewiesen. Wenn diese wegfallen, fehlt es unzähligen Tieren an Nahrung. Es ist also die gesamte ökologische Vielfalt bedroht.
Was kann jeder Einzelne dagegen tun?
Wir alle können etwas gegen das Bienensterben und für den Klimaschutz tun. Allein durch einen verringerten Honigkonsum kann man einen aktiven Beitrag leisten - denn den Honig brauchen die Bienen selbst. Wer einen Garten hat, kann hier aktiv werden: Bienenfreundliche Blumen oder Obstbäume pflanzen oder erhalten, falls sie schon im Garten wachsen. Wer keinen eigenen Garten hat, kann seine Pflanzen in einem Balkonkasten blühen lassen. Dabei sollte man vor allem auf regionale Pflanzen achten. Hier im Nordwesten sind dies zum Beispiel:
- Gänseblümchen
- Löwenzahn
- Sonnenblumen
- Tulpen
- Schneeglöckchen
- Hahnenfuß (Butterblume)
Beim Düngen ist es optimal, auf natürlichen Dünger zu setzen, statt auf Pestizide, Herbizide und Biozide. Diese können für Bienen schädlich und sogar tödlich sein. Natürliche Dünger sind z.B. Kaffeesatz, Teesatz, Bananenschalen, Kompost, Holzasche oder Eierschalen. Daher sollte man auch eher saisonale und regionale Lebensmittel kaufen, da dort meist auf Pestizide verzichtet wird.
Ebenso gut eignen sich regionale Obstbäume und Beerensträucher:
- Apfel
- Kirsche
- Himbeere
- Johannisbeere
- Brombeere
- Stachelbeere
Wer den Bienen noch mehr Gutes tun will, kann ihnen an heißen Tagen etwas Wasser geben. Am besten mit Steinen und Moos als Landehilfe zum Schutz vor dem Ertrinken. Oder ein Insektenhotel bauen: es bietet ihnen Schutz, um beispielsweise ihren Nachwuchs aufzuziehen oder als ruhigen Unterschlupf. Gleichzeitig kommt die Insektenherberge auch noch anderen Tieren zugute. Warum ist das so wichtig? 300 der 560 heimischen Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht. Dazu ist es auch noch sehr einfach. Beim Eigenbau oder Kauf muss nur darauf geachtet werden, den Bienen röhrenartige Hohlräume mit einem Durchmesser von 3 – 6 mm zu bieten. Bambus oder Stöcker bieten sich förmlich für ein super Insektenhotel an. Zusätzlich können Tannen- und Kieferzapfen, Backsteine mit Hohlräumen oder Baumscheiben mit Bohrlöchern als Baumaterial dienen. Als Standort eignet sich ein sonniger Platz und bietet sich sogar auf einem Balkon an.