Erderwärmung bedeutet, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde stetig steigt. Das heißt aber nicht, dass jedes Jahr immer wärmer ist als das vorige. Betrachtet man die Oberflächentemperatur seit dem 19. Jahrhundert, ist diese jedoch deutlich angestiegen. Laut Umweltbundesamt waren die letzten sechs Jahre die wärmsten Jahre seit der Wetteraufzeichnung, die im Jahre 1881 begann. Während die mittlere Tagesmitteltemperatur in Deutschland im Jahr 1881 bei ungefähr 7,4 °C lag, lag sie im Jahr 2020 bei ungefähr 10,4 °C. Es gibt aber auch örtliche Temperaturschwankungen. Das heißt, dass sich einige Teile der Erde schneller erwärmen als andere. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur ist mitverantwortlich für die Klimakrise und hat fatale Auswirkungen auf das zukünftige Leben auf der Erde.
Erderwärmung
Die Erde wird immer wärmer und mit der Erderwärmung verändert sich auch zunehmend das Klima. Seit den Anfängen der Wetteraufzeichnung hat sich die Oberflächentemperatur laut Wissenschaftlern auf der Erde um knapp 3 °C erhöht. Die Folgen der Erderwärmung sind fatal: Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an und mit den ansteigenden Temperaturen wird auch das Trinkwasser knapp. Doch was genau ist die Erderwärmung, wie misst man sie und welche Auswirkungen hat die Erwärmung?
Was ist die Erderwärmung?
Messung der Erderwärmung
Wie hoch die Erderwärmung ist, wird anhand der Oberflächentemperatur bestimmt. Dazu misst man die Temperatur des Bodens im Freien im Schatten an vielen Orten der Erde und bildet dann die Durchschnittstemperatur. Heutzutage geschieht das an Land mithilfe von automatisierten Messstationen.
Früher wurde die Messung noch händisch vorgenommen, was dazu führt, dass die damaligen Ergebnisse nur schwer mit den heutigen zu vergleichen sind. Auch zu bedenken bei den Messungen sind die Standorte der Messstationen. Sind sie in der Stadt, messen sie tendenziell wärmere Temperaturen als auf dem Land. Aufgrund der vielen Einflussfaktoren sind die Temperaturen auf der Erde immer nur eine Schätzung. Die Temperatur der Meere bestimmen Schiffe und Bojen.
Erderwärmung in Zahlen
Die mittlere Tagesmitteltemperatur ist in Deutschland seit dem Jahr 1881 von 7,4 °C auf 10,4 °C gestiegen. Das kälteste Jahr war mit durchschnittlich 6,6 °C das Jahr 1940.
Wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun, wird die Temperatur immer weiter steigen und schätzungsweise im Jahr 2030 bereits 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau (zwischen 1850-1900) liegen.
Die Wassertemperatur ist seit dem Jahr 1980 im Durchschnitt um 0,5 °C gestiegen.
Pro Jahrzehnt schrumpft das Meereis in der Arktis um 2,7 %. Das sorgte dafür, dass der Meeresspiegel um 20 cm gestiegen ist in den letzten 30 Jahren.
Der Mensch als Ursache?
Dass sich die Erde erwärmt, liegt vor allem am Treibhauseffekt. Die Sonnenstrahlen treffen auf die Erde und erwärmen diese. Ein Teil der Wärme tritt wieder aus der Atmosphäre aus. Ein anderer Teil bleibt aufgrund des Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre. Je mehr CO2 sich in der Atmosphäre befindet, desto weniger Wärme kann wieder abgegeben werden. Dieser Effekt funktioniert auf natürliche Weise. Der Mensch produziert jedoch Unmengen an Treibhausgasen durch beispielsweise fossile Brennstoffe. Die Folge: Immer mehr Wärme bleibt in der Atmosphäre und die Temperaturen steigen. Dies nennt man auch den anthropogenen Treibhauseffekt.
Obwohl auch einige natürliche Faktoren das Klima auf der Erde beeinflussen, ist es dennoch der Mensch, der den größten Einfluss auf die Erwärmung hat. Der Treibhauseffekt wird durch das Abtragen und Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas verstärkt. Auch Massentierhaltung wirkt sich negativ auf das Klima aus, genauso wie die Abholzung von Regenwäldern. Denn diese sind natürliche Kohlenstoffsenker im Kohlenstoffkreislauf – sie nehmen das klimaschädliche CO2 auf und speichern dieses. Gibt es nun keine Wälder mehr, wird weniger Kohlendioxid gespeichert. Es gelangt ungehindert in die Atmosphäre und verstärkt den Treibhauseffekt.
Die 1,5 °C Marke
Um die Erwärmung der Erde zu stoppen, hat der IPCC (auch oft Weltklimarat genannt) beschlossen, dass die Erderwärmung auf 1,5 °C begrenzt werden soll. Übersteigt die Durchschnittstemperatur diese Marke, ist laut Klimaforschern mit dramatischen Folgen zu rechnen. Deshalb wurde das Ziel in das Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 aufgenommen. Somit versuchen 197 Staaten die Treibhausgase zu reduzieren, um der Erderwärmung entgegenzuwirken. Nur durch die Dekarbonisierung und Energiewende können wir es schaffen, die Klimaziele zu erreichen.
Folgen der Erderwärmung
Laut Wissenschaftlern und Klimaforschern gibt es unzählige negative Auswirkungen, wenn die 1,5 °C Marke überschritten wird. Es kommt durch den Temperaturanstieg zum Beispiel zum Schmelzen von Gletschern. Das sorgt für einen Anstieg des Meeresspiegels bis zu einem halben Meter im Jahr 2050. Nicht nur tiefliegende Gebiete werden dann überschwemmt sein, sondern auch Lebensräume zerstört. Ganz besonders betroffen ist davon der Eisbär, aber auch andere Tiere suchen vergeblich nach Räumen zum Leben. Gefährlich ist auch der Kohlenstoff, der im arktischen Permafrostboden eingefroren ist. Schmilzt das Eis, wird eine große Menge Methan freigesetzt. Dies beschleunigt den Treibhauseffekt.
Meerestiere wie Korallen reagieren empfindlich auf Temperaturunterschiede. Verändert sich die Meerestemperatur nur um wenige Grad, kann das zu einem massenhaften Sterben von vielen Korallenarten führen. Auch an Land sorgt die extreme Dürre für Artensterben, Ernteausfälle und Wassermangel. Auf die Dürre folgt eine Knappheit an Lebensmitteln und letztendlich Hunger, der die Menschen oft zur Flucht aus dem eigenen Land antreibt. Bereits jetzt leben 3,6 Milliarden Menschen laut dem IPCC (Weltklimarat) aufgrund des Temperaturanstiegs und der Erwärmung in gefährdeten Gebieten.